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Ich spiele jetzt den Spassverderber. Der Beitrag kommt ja hier offenbar sehr gut an, was mich tatsächlich etwas befremdet. Ich finde das Experiment spannend und wagemutig aber letzten Endes ist mir das Ganze sowohl zu meta, als auch nicht meta genug.
Zu meta, weil ich nach mehrmaligem Lesen den Beitrag und dessen Absicht vor lauter Ironie nicht einordnen kann. Sogenannte Linke (ist die Republik jetzt also Links?) machen Satire über Rechte, indem Sie rechte Satire über Linke machen und damit einfach rechte Polemik reproduzieren? Etwas polemisch ausgedrückt, was genau erreicht man damit, ausser rassistische und sexistische Memes zu reproduzieren?
Es ist nämlich nicht so, dass es “rechte” Satire nicht gibt. Und hier ist mir der Beitrag zu wenig meta. Rechte Witze, rechte Memes sind die Treiber der Alt-Right-Bewegungen. Rechte Satire kann harmlos sein, oder aber Menschenverachtend. Da scheint mir der Beitrag etwas naiv - es erweckt auf mich den Eindruck, dass es hier nicht primär darum sich mit dem Konzept von rechter Satire auseinanderzusetzen, sondern sich an einer Person (Somm) und deren neustem Produkt zu vergnügen. Ein Millionär kauft sich ein Magazin für Propagandazwecke und der Beitrag schafft es dies als kühnes Startup zu framen? Ironisch? Ernst? Wer weiss, ist ja alles eh Satire.
Wenn das Produkt dann mit Rassismus, Sexismus, Transphobie und Menschenverachtenden Memes um sich wirft - dann werden wir uns alle empören und unsere Empörung wird das Futter sein, die den Laden am Leben erhält. Aber gut haben wir uns vorsorglich darüber lustig gemacht.
Ich hätte mir mehr Ernsthaftigkeit bei dem Theme gewünscht. Ich finds nicht lustig, auch nicht ironisch...
Lieber Olivier,
zunächst eine Verbeugung: Normalerweise wagt fast niemand eine öffentliche Kritik gegen einen Redaktionskollegen. Ich finde das falsch – und klasse, dass du das tust.
Ich bin im zentralen Punkt mit Dir einig: Das giftigste Produkt des rechten Humors, die Alt-Right-Ironie haben wir im "Staatsspalter"" weggelassen - und damit das wohl erfolgreichste Einfallstor der Rechtsradikalen in den Mainstream.
Das - was mich betrifft - mit voller Absicht. Erstens, weil ich schon ein paar Mal darüber geschrieben habe. Einen ziemlich lange Analyse sogar komplett über die Verbindung von "Humor" und autoritärer Politik: "Der politische Troll".
Nur langweilte mich die Wiederholung – und gleichzeitig wäre kein Herumspielen mit möglichem bürgerlichem Humor möglich gewesen.
Du sagst: Man sollte keine Witze machen über das, was aus dem "Nebelspalter" werden könnte: ein bösartiges, politisch radikales Blatt.
Das An- und Übergriffe als Witz tarnt, so wie in den USA.
Nur, das ist noch nicht der Fall. Und muss nicht so kommen. Meistens irrt man sich, wenn man in die Zukunft denkt.
Und selbst wenn, wäre die Warnung heute sinnlos, sogar Sabotage. Ein Medium, das überall das Schlimmste annimmt, macht die Leserinnen nicht wach. Es stumpft sie ab.
Und wenn es so kommt?
Ja, dann haben wir das Projekt verharmlost. Aber, so what.
So wir noch am Leben sind, müssten und würden wir dann ganz anders hinsehen. Und ganz anders darüber schreiben.
Danke für deine Antwort. Zugegeben, ich nehme in meiner Kritik tatsächlich eine Vorverurteilung des Mediums vor. Das muss, wie du sagst, nicht so herauskommen. Tatsächlich fiel es mir beim Lesen schwer, die zum Teil harmlosen Witze nicht als Vorstufen zu viel problematischeren Extremen wahrzunehmen, da geht mir das Thema gegenwärtig einfach zu nah.
Vielleicht spielt da auch eine gewisses Unbehagen meinerseits mit dem Begriff der "rechten Satire" mit. Satire, so wie ich sie verstehe ist Kritik von unten gegen oben - was bedeutet also "rechte Satire" in einer rechtsbürgerlich geprägten Gesellschaft? Gibts da überhaupt ein "punching-up" um von Satire sprechen zu können?
Wie gesagt, ich fand es ein spannendes Experiment - sich dem Thema formal und inhaltlich auf eine ganz andere Art zu nähern - statt ewig gleiche Warnung mal was anderes, das leuchtet mir ein. Das Resultat hat mich schliesslich unglaublich irritiert. Die Irritation hat aber in meinem Umfeld spannende Diskussionen ausgelöst.
nach ein wenig kopfschütteln, mich ärgern, artikel nach zwei abschnitten weglegen, artikel doch ganz lesen... würde ich gerne auch ein paar gedanken dazu loswerden:
das framing ist extrem unklar. zu beginn liest es sich als (relativ) ernsthafte unterstützung des vorhabens, später entwickelt es sich zu eben dieser komischen linken satire auf schlechte rechte satire. dabei ist die artikelgestaltung kraut und rüben und von absatz zu absatz ist die haltung immer wieder eine neue und unklare (könnte auch an den vielen autor*innen liegen, die da mitgekocht haben).
ist auch diese linke satire auf rechte satire nicht wirklich witzig.
ist direkt der erste von den 12 teilen, das manifest, eine wenig distanzierte reproduktion von hart rechten talking points. gerade mit dem unterstützenden „vorwort“ liest sich das affirmativ. besonders übel, weil rassismus reproduziert wird (später dann auch vor allem sexismus und klassismus).
braucht es nach den ersten beiden teilen einige überwindung, um noch weiterzulesen und interpretationsskills anzuwenden, um aus dem ganzen gewusel eine intention/haltung zu destillieren.
die wiederholung rechter talking points normalisiert sie, selbst wenn das framing klar distanziert ist. nicht einmal diese klarheit ist hier gegeben (s.o.).
wen interessiert der nebelspalter? warum so viel arbeitszeit und andere ressourcen (und die zeit der leser*innen) darein investieren, diesem projekt umsonstwerbung zu schenken?
ich war zwei mal amüsiert. beide male aus privaten gründen. es ist so lustig wie eines der schlechteren postillon-listicles. aber länger und wirrer.
wenn sich über rechte satire lustig machen (aber warum?), dann mit guter satire. so ist das ein schuss ins knie.
Bis zur Seite 23 (.pdf) schaffte ich es. Viel zu lang. Für Aargauerinnen und Zürcher kann es nicht lang genug sein. Ich habe die lieber Berner Witze, mutz.
Sie haben Recht, das ist eine kulturelle Angelegenheit. Berner Witze sind zu langsam, um lang zu sein. Sonst stirbt der Erzähler noch vor der Pointe.
Dacht ich mir's doch. Wenn selbst Dr. sat. Ruedi W. den Seitenwechsel nicht so recht schafft, ist der Beweis eigentlich erbracht, dass Satire von rechts nicht klappt. Wie auch? Sie lebt ja davon, die Mächtigen auf die Schippe zu nehmen. Nur weil Somm und viele andere Bürgerliche unentwegt behaupten, die Medien, Bundesbern und der Wetterbericht würden durch Linke dominiert, wird das ja auch nicht wahrer. Was bzw. wer soll da ein Ziel rechter Satire abgeben? Die rotgrün dominierten Städte? Funktioniert vielleicht bei über Siebzigjährigen. Allen anderen würde in der Agglo und auf dem Land das Gesicht einschlafen, wenn sie nicht ab Donnerstagabend von dort in die Stadt flüchten könnten... Ich fürchte, viel mehr als Schenkelklopfhumor mit frauenfeindlichem oder xenophobem Beigeschmack sollten wir von Somms Blatt nicht erwarten.
Meinen Sie nicht: Auf lange Sicht hat die Linke im Alltag durchaus gewonnen? Vor 50 Jahren haben wir ganz anders gelebt.
Durchaus verführerisch, dieser Vorschlag. Kulturell gesehen mag dies auch in vielen Bereichen zutreffen. Aber ökonomisch? Die Ressourcenverteilung entwickelt sich gerade nicht in Richtung von mehr Gleichheit. Frauen verdienen für gleiche Arbeit immer noch weniger etc.
Halt ! Bin ich jetzt gerade einer Seibtschen Provokation aufgesessen? Ich sage lieber nichts mehr...
Tja, Herr Fankhauser, der Wetterbericht wird tatsächlich von links dominiert. Schliesslich kommt der Wind in der Schweiz ganz überwiegend aus dem Westen, also von links! Keine Ahnung, wie das mit den Medien und in Bundesbern ist..
Das sehen nur polarisierende Menschen so (solche, die zum nächstliegenden Pol blicken). Gönnen Sie sich bei Gelegenheit eine Drehung um 180° und geniessen Sie den Blick auf die unendliche Breite und Weite des Äquators. Ihr Weltbild wird sich dabei entspannen ;-)
Sympathisch, das Projekt der anderen Seite nicht zu zerreißen. Die Satire-Idee, als erste ein rechtes Blatt zu machen: auch ein feiner Gag. Ayn Rand: sophisticated.
Die sonstige Umsetzung war dann mein Fall nicht. Zu lang für zu wenige und zu gequälte Pointen. Bei so vielen Autoren kann ich mir gut vorstellen, wie man beisammenhockt oder -zoomt, und dann: "lass uns das noch reinnehmen". "Au ja. Und das auch noch."
Die meisten Kommentare hier sind begeistert. Ist vermutlich so, wie Constantin im Interview geschrieben hat: Die Zeitungen werden wieder Parteizeitungen.
Ich glaub, es verhält sich so: Die, die den "Staatsspalter" nicht lustig finden, schreiben das eher nicht, entweder aus Höflichkeit oder weil sie schon lang vor Schluss ausgestiegen sind. Die die es lustig finden, kommen grosszügig gelaunt am Ende an.
Deshalb das Missverhältnis.
Ja, die Püschologie, wie es auf der Scheibenwelt heißt. Hab auch lange gegrübelt, ob ich jetzt tatsächlich mein Missvergnügen kundtun sollte. Zumal aus Deutschland. Fand das Teil aber tatsächlich sehr bemüht und ohne jeden Schwung. Aber nach der Ankündigung im Interview konntet Ihr ja schlecht einen Rückzieher machen.
Grübele gerade, ob Radio-Eriwan-Witze rechts oder links sind:
Frage an Radio Eriwan: "Darf man über Genossen Breshnew Witze erzählen?"
Antwort: "Im Prinzip ja. Sagen Sie sicherheitshalber aber statt Breshnew besser Nixon, Mao oder Tito."
Der gestern in gefühlten 100 Elevator Pitches präsentierte Businessplan für den neuen Nebelspalter konnte mich nicht überzeugen. Das heute nachgeschobene Entwicklungshilfeprojekt, dessen Lektüre mir ebenfalls wie eine gefühlte Unendlichkeit vorkam (ähnlich dem Warten im inzwischen – wegen Corona – zeitschriftenlosen Wartezimmer beim Arzt), bekräftigt mich in meiner Einschätzung: das Projekt ist zum Scheitern verurteilt. Sollte ich irren, werde ich Aktionär, sobald der Nebelspalter an die Börse geht. Versprochen!
Das Reizvolle ist, dass sie mit dem Kauf von Nebelspalier-Aktien nicht wie in anderen Unternehmen Mitglied eines Aktionariats werden. Sondern eines Reaktionariats.
Für alle, die verwirrt sind:
Ich hab noch mal eine Nacht drüber geschlafen - und glaube jetzt zu wissen, was der "Staatsspalter" leistet und was nicht.
Die ganze scheinbar so komplexe Linke-schreiben-Rechte-Satire-die Linke-angreift ist nur ein netter Schnörkel. In Wahrheit ist das Thema ein ganz anderes: weisse, alte Männer.
Was der "Staatsspalter" macht, ist das Gefühl prominenter, oft (aber nicht immer!) rechter alter Herren ernst zu nehmen: das Sie Opfer sind - und deshalb das Recht haben, mit Satire zurückzuschlagen, der klassischen Waffe der Unterdrückten. Und zweiten wird den Herren jede Möglichkeit gegeben, nach Herzenslust zu erklären, klarzustellen, Monologe zu halten, zu definieren – kurz: Es wird ihnen das erste und letzte Wort gegeben.
Das ist im Kern klassische Satire: Man nimmt einen schiefen Anspruch und treibt ihn konsequent weiter in das Reich der Absurdität. Der simpelste satirische Sprengstoff ist Logik.
Die These dahinter (siehe Kapitel 7) ist: Die Verbitterung alter weisser Herren, nicht mehr das Zentrum zu sein, hat politische Folgen: Sie fühlen sich betrogen. Und betreiben wütende Politik.
Das Politische daran ist also: Man irrt sich, wenn man nur an die Sache denkt: das Verhältnis zu EU, Liberalismus, Errichtung einer Autokratie, was immer. Dahinter stecken auf den ersten Blick gut versorgte, gebildete, nicht umerfolgreiche, aber beleidigte Leute.
Was aber im "Staatsspalter" nicht beschrieben wird, sind die politischen Folgen, Lager, Seilschaften, Machtverhältnisse. Erstens, weil es das Thema sprengen würde. Zweitens, weil man dann nicht so albern sein könnte.
Leicht kompliziert wird das Teil dadurch, dass ich als Koordinator die alternden, weissen Männer nicht völlig ohne Sympathie sehe. Ich bin ja selber einer – und kenne alle möglichen Versuchungen.
Meine Ausrede für Punkt 7 ist: Man ist am genauesten und tödlichsten, wenn man die eigenen Fehler bei anderen Leuten korrigiert. (Deshalb hat man auch als Journalistin oder Satiriker die Pflicht, möglichst viel Laster haben.)
Ihre These, dass alte weisse Herren aus Verbitterung wütende Politik betreiben, kann kaum von der Hand gewiesen werden. Dass die beleidigten alten Männern nun aber deshalb das Recht haben, mit Satire zurückzuschlagen, der klassischen Waffe der Unterdrückten, geht trotzdem nicht ganz auf. Denn sie sind ja lediglich beleidigt, verbittert, ressentimentgeladen und missgünstig, aber trotz allem immer noch «gut versorgt», gebildet, erfolgreich, mächtig und alles andere als unterdrückt. Ich bleibe deshalb dabei: mit Satire hat dieses Magazin nichts zu tun. PS: Ich bin übrigens auch ein weisser alter Mann, meine Sympathie für diese derselben Kohorte angehörigen Männer hält sich aber doch sehr in Grenzen.
Und das ist genau der Unterschied zum Platzhalter Alter Weisser Mann.
Habe letzthin grad überlegt, weshalb ich einige „alte weisse Männer“ nicht im geringsten als solche empfinde.
Bei einem davon hab ich die Erklärung dann gefunden: er ist ein sehr höflicher, verlässlicher, vertrauenswürdiger Gentleman alter Schule. Wenn er sich für etwas einsetzt, dann macht er das auch - und nicht hintenrum noch ein wenig das Gegenteil davon.
Und diese weissen alten Männer „alter Schule“ - aber ich denke diese könnten genau so gut auch alte schwarze Männer und vor allem auch Frauen sein, ich glaube, da gibts diese Haltung sogar eher noch öfter - diese werden eine riesige Lücke hinterlassen; obschon es nicht so sehr viele davon gibt.
Und deren vollkommene Resistenz, andere einfach nur zu verhöhnen - die findet sich fast nur bei einer Greta - oder vielleicht ihrer Generation - wieder; für die braucht es Ernst und Widerstandskraft.
Abgesehen davon sind wir gerade dran, massiv parteiischer zu werden. Nur noch der eigenen Partikular-Community verpflichtet.
Und das bedeutet sehr selten auch fairer.
Na ja; let‘s hope for the best.
Zu Punkt 2: "Alter weisser Mann als Opfer" - das Traurige ist ja, dass die NZZ seit einigen Jahren mit diesem Motto ihr Feuilleton füllt. Die Satire (Staatsspalter) müsste krasser sein als die Realität (NZZ). Leider ist das hier nicht der Fall.
Oder die Erkenntnis: Rechte Satire ist nur als Realsatire möglich.
Linke, die rechte Satire schreiben? Das ist Satire genug.
Mein Gehirn hat nach Kapitel 1 aufgegeben, es ist noch zu müde. Mein Humor steht später auf als ich.
(P.S. Ihr solltet den (monatlichen) Preis der Republik wieder hervorkramen!)
Edit: Das muss schon noch gesagt werden..
(P.P.S. Der Titel ist superkomisch und wohl wahr. Auch das Akronym davon. Treffend!)
Ppps:
Die Forderung der Juso nach einer permanenten Ausgangssperre für über 65-Jährige wurde als billiger Versuch entlarvt, SVP-Wähler dauerhaft von der Urne fernzuhalten.
🤣
Es ist für mich als stramm linke Beamtin nicht akzeptabel, dass linke Journis rechte Satire über Linke machen. Das geht gerade mir als einer in ihrem linken Gedankengut gefestigten Beamtin entschieden zu weit und ich muss mir echt ernsthaft überlegen, ob ich mein Republik-Solidaritätsabo, das ich mir mit meinem Beamtennichtstun sowie marxistisch-leninistischer Indoktrination meiner Schülerinnen redlich verdient habe, für so einen linken Rechtsschund erneuern soll. Kündigen kann ich es ja mit links, denn was zu weit geht, geht hinten und vorne zu weit. Ein Dankeschön noch für alle linke Forumskritik der linken Satire rechter Satire, das war links und rechts der Hammer. So ein linkes Rechtssatirepflänzchen gehört hinten und vorne ausgemerzt, bevor es sich in unserem linken Gärtchen noch verbreitet (genau, links und rechts verbreitet).
Ich fühle mich wie der Apostel Thomas im Abendmahl von Leonardo (der unmittelbar links respektive rechts von Jesus mit dem erhobenem Zeigefinger).
Ihre Rache ist gelungen, Frau C. Ich bin jetzt vollkommen verwirrt und orientierungslos.
Taminomal, geht mir auch so.
(Peter Nadas schrieb 1992 im Essay 'Unser armer, armer Sascha Anderson': "Wir stellen uns eine Welt vor, in der man das Gute nach bestimmten Kriterien vom Bösen trennen kann. Diesen Anspruch kann ich verstehen, denn auch ich stelle mir eine solche Welt vor. Aber aus irgendeinem Grund (...) sehe ich die Dinge lieber in Zusammenhängen, und da ist es schon ziemlich schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen.")
Die Republik übertrifft sich im Moment mit absolut lesenswerten Beiträgen.
Ich habe aber zuerst den Brief von Adolf Muschg gelesen, da ist mir der Humor so ziemlich vergangen.
Und dann hadere ich seit ewig mit den Begriffen "links" und "rechts", welche fast in jedem Beitrag, wenn es um Gesellschaft und Politik geht inflationär verwendet wird. Da komme ich nicht mehr mit. Wenn ich meinem kleinsten Pflegesohn sage, dass wir bei der nächsten Abbiegung nach links gehen, hat das nichts mit seiner politischen Einstellung zu tun und auch nicht mit meiner.
Oder anders ausgedrückt: ich mag es nicht, wenn ich einen Witz lustig finde und mir dann jemand sagt, dass er vom rechten Nebelspalter kommt.
Lassen wir doch diese Kategorisierung und lassen uns überraschen, was auf uns zukommt, ohne Abbiegung ....
Warum liess der Staatsspalter den lustigsten und mit Abstand besten rechten Witz links liegen?: «Wer mit 20 nicht links ist, hat kein Herz. Wer mit 40 noch links ist, keinen Verstand.»
Man sollte diesen Witz unter Denk-mal-schutz stellen.
Liebe Republik, Vogel abgeschossen, ins Schwarze getroffen. Rundes Entenkleberli (wegen dem abgeschossenen Vogel).
Gerade innerlich um weitere zwei Jahre das Abo verlängert. (Und bietet endlich das lebenslange Abo (für 9999.- oder einen Bitcoin) an. Neben dem «Überlebe deine Feinde» DER Anreiz, den Klimawandel bis zum Klimax mitzumachen.)
Sehr gut! Dann haben exakt zwei Jahre, um das nächste Mal etwas Scherzhaftes zu bringen. Damit Sie wieder verlängern.
Ausser wir folgen Ihrer brillanten Idee. Und führen wie in Familienunternehmen die Verlegerschaft auf Lebenszeit ein.
Kompliment für die grossartige Entwicklungshilfe der Startup-Angels von der Republik. Zeigt wiedermal die Grosszügigkeit der ‚Linken und Netten :-).
An alle, die das zu viel lange fanden: lest mal die ZEIT. Da gehen die meisten Artikel in der CH als Twittermeldungen durch.
Und ja: legt Euch etwas Satire zu. Ohne Humor ist das Leben schlicht unerträglich!
Korrektur: nicht der Nebelspalter ist das älteste Satiremagazin der Welt, sondern er ist das noch wohl immer existierende älteste Satiremagazin (Korrekturen und Anmerkungen sind willkommen). 1848 wurde der Berliner Kladderadatsch gegründet und existierte bis 1944. Ein Magazin, das wohl wahrlich keinen linken Humor verbreitete.
Merci! Aber im Präsens geschrieben stimmt es doch dann. Der Nebelspalter "ist" das älteste der Welt. Und der Kladderdatsch "war" das erste.
Oliver Fuchs – ich will Dich als Anwalt haben!
Herzlichen Dank für diesen Beitrag. Hätte ich mein Abo nicht schon längst verlängert, würde ich es spätestens jetzt tin.
Hervorragende Idee, dem Nebelspalter zuvorzukommen. Ich stelle mir die Verzweiflung auf deren Redaktion vor: seitenweise Inhalt der Jetzt-erst-rechts-Ausgabe schreddern, weil die "Witze" schon in der Republik zu lesen waren... Witze-Papier... vielleicht führt das zu Hamsterkauf, immerhin.
Danke für diesen Kommentar, musste herzhaft lachen, als ich mir die Redaktion so vorstellte!
Ich würde gern sagen: "Im Zweifel: Lustig!" Aber de facto ist es so: Wenn Sie nicht lachen, ist es nicht lustig.
Überraschend guter Beitrag, hat wahrscheinlich viel Schweiss gekostet, diesbezüglich also unbezahlbar.
Hat mich auf eine Idee gebracht: Weshalb nicht regelmässig (kann auch nur monatlich sein, aber mit entsprechender Verve gefüllt) eine Satirik-Kolumne? Und zwar genau gleich eingeteilt wie "Was diese Woche wichtig war":
Also
Darum geht es:
Warum das wichtig ist:
Was als Nächstes geschieht:
Gut, ist vielleicht gar nicht so eine gute Idee, wie ich es im ersten Moment geglaubt habe … aber vielleicht ein gar nicht so schlechter Input.
Ja unbedingt bitte mehr Satire!
Up! Aber ned so lange, bitte. «Einen hab ich noch!» verleidet schnell ;-)
Leider länglich langweilig.
Tut mir leid, dass wir Sie enttäuscht haben.
Sie brauchen sich kein Gewissen zu machen. Der Ansatz und die Idee waren gut, über einige Dinge mochte ich gar schmunzeln, und man merkte, dass es wohl Spass gemacht haben musste, für einmal so richtig rechte Satire zu versuchen. Aber was selten vorkommt, wenn ich morgens beim Tee die Republik-Artikel lese: Ich hörte mittendrin auf zu lesen, es war mir zuviel desselben. Vielleicht war es auch der falsche Moment, sollte es abends und leicht beschwipst nochmals versuchen, dann wär's vielleicht anders. Auf jeden Fall finde ich toll, wie grossmütig Sie Entwicklungshilfe leisten für das Projekt des umtriebigen Herrn Somm.
Ich bleibe dabei: Humor und Rechts ist wie intelligent und rechts - das passt nicht zusammen.
Aber herrlich gemacht, der Staatsspalter wäre ein Projekt, das man weiter verfolgen sollte.
Apropos Projekt, das man weiter verfolgen sollte: Vor Jahren hat sich eine handvoll Humoristinnen und Humoristen im Niederdorf getroffen, um eine Humorpartei zu gründen. Kann mich nur noch an Beat Schlatter erinnern, weil ich das Protokoll zeichnete und er am meisten hergab. Haben uns dann ohne Ergebnis (ausser einem erhöhten Alkohol- und Lärmpegel) getrennt, weil wir uns nicht auf einen Parteinamen einigen konnten. Mein Favorit war "Die Ernste Partei" oder kurz DEP. Damit hätten wir alle anderen Parteien zu Humorparteien gemacht. Was sie ja inzwischen ja auch ohne unsere Hilfe geworden sind...
Würde heute noch der DEP beitreten. Sonst noch wer?
Sehr lang und sehr komplex das Ganze. Braucht wohl mehr als eine Nebelspalternummer, um das zu verdauen. Sehr lustig Patti Basler, die sechs Minuten lang ihren Bekannten reden lässt und die ganze Zeit so tut, als könne sie nichts dafür.
Jep! Frau Basler ist sogar dann klasse, wenn sie schweigt.
Danke für Ihre unkritische Haltung!
Danke! Wir, Mozart und Einstein!
Gopf, ha ni glachet. Bin grad ausser Kampf gesetzt für den Geldverdienst. Macht nichts habe ein gesichertes bedingsloses Grundeinkommen. Also sowieso nichts zu tun. Könnt Ihr bitte eine seriöse Tschippo Version von Eurem "Der Staatsspalter" als Print herstellen, möchte dies allen Kindern zur Schwelle in die Welt als Jugedliche verschenken. Deshalb bitte sturzsicher. Bin haftplichtig nicht gegen solche Vor-Fälle versichert.
Ich gratuliere dem Team der Republik für diesen ausgezeichneten Beitrag: Es ist der beste, den ich bisher in dieser Zeitung gelesen habe: Bravo! Die Autoren erwähnen, zwar erst am Schluss, aber immerhin, den mit Recht bekanntesten und wirklich sprachgewaltigsten Satiriker, der sich auf dem rechten Spektrum angesiedelt hat. Doch für eine Unterlassung muss ich diese Autoren wirklich tadeln: Sie haben den wichtigsten - dank der Republik nun auch in der Schweiz bekannten -Satiriker deutscher Sprache mit keinem Wort erwähnt, nämlich den Professor Dr. Michael Butter, einen weltweit als Wissenschaftler und Kenner der USA anerkannten Kämpfer für Forschungsfreiheit und gegen diese linken Antifaschisten, welche nun - dank der Aufklärung in der NZZ - offensichtlich auch in Deutschland und entsprechend auch in der Schweiz den Mainstream auch an den Universitäten bestimmen. Diese den Kommunisten nahestehenden Studenten verlangen z..B. neue Forschungsthemen, wie z.B. "Die Verbrechen des Kapitalismus" oder "die Benachteiligung der Frau auch in unserer westlichen, demokratischen Gesellschaft." Die haben wirklich keine Ahnung der wirtschaftlichen Realität: Schaut euch doch einmal die Karriere der Frau Martello Blocher an; das ewige Gejammer von der Benachteiligung der Frau muss endlich aufhören, denn spätestens in 50 Jahren werden die Frauen auch gleichviel für die gleiche Arbeit verdienen wie die Männer. Also, ihr violetten Feministinnen, gebt euch endlich zufrieden, wir Männer haben schon so viel nachgegeben.
Ich komme zurück auf den Universalsatyriker Butter. Dieser sprachgewandte, gebildete Herr wagt es endlich, den gefährlichsten, als Friedensforscher getarnten Historiker Europas zu entlarven: Es heisst Daniele Ganser! Denn dieser Mann ist ebenso gefährlich für die Zukunft der Schweiz wie der immer noch tapfer gegen die offensichtlichen Wahlfälschungen der Clique um Joe Biden und Hilary Clinton sich wehrende Ex-Präsident Trump. Dies hat schon vor drei Jahren der geniale Medienunternehmer - Unternehmer Dr. Roger Schawinski in einem spannenden Buch beschrieben. Und dieser so locker auftretende Dr. Daniele Ganser, der seit Jahren unzählige Fans in meist schon sehr schnell ausverkauften bis zu 500 Personen fassenden Sälen zwei volle Stunden lang begeistert und zu unerhörten Vorstellungen verführt, der ehemalige (laut Michelle Obama) grosse amerikanische Präsident Gewe Bush, könnte bei der Schilderung der Abläufe bei den Terrorangriffen 9-11 sogar gelogen haben, ja er geht sogar soweit , nachdem 2019 von Fachleuten zweifelsfrei festgestellt worden war, dass der dritte Wolkenkratzer WTC 7 genannt, fachmännisch gesprengt worden war, zu behaupten der amerikanische Geheimdienst CIA habe möglicherweise selber diese Terrorangriffe geplant und ausführen lassen. Obwohl seit langem weltweit bekannt ist, dass Bush zur Rechtfertigung des Angriffs der US-Army faustdick gelogen hat, hält ihm der oben erwähnte Satiriker die Treue. Und das Schwierige an Butters Äusserungen ist nun, - und Butter ist selber dafür verantwortlich, dass viele seiner etwas naiven Leser (Frauen fallen auf solche Finten nicht so schnell herein!) seine mit ernster Miene vorgetragenen satirischen Bemerkungen für ernste wissenschaftlich erhärtete Feststellungen gehalten werden. Nun, wenn es Herrn Sommer gelingen sollte, diesen Herrn Winter (Pardon: Butter) als ständigen Mitarbeiter zu gewinnen, dann wird sein "Staatsspalter" zu Recht an die Erfolge des früheren "Nebelspalters" anknüpfen können, und die bürgerlichen Parteien haben endlich das, was sie seit Jahrzehnten gewünscht haben: ein lustiges, umwerfendes Presseerzeugnis, das die Leute zum Totlachen bringt. Und dazu wünsche ich ihnen und Herrn Sommer alles nur denkbare Erfolglose!
In vollem Ernst Joseph Goldinger, Grandson josyg@hispeed.ch
Danke für Ihre beeindruckenden Ausführungen. Ich behalte davon zwei Dinge im Kopf:
Ich habe mich gewundert, warum ich bei der Lektüre Ihres Kommentars plötzlich Appetit bekommen habe. Bis mir auffiel, dass sowohl Prof. Michael Butter wie Dr. Daniele Ganser kulinarische Nachnamen haben.
Ich freue mich schon darauf, dem Rest der Redaktion mitzuteilen, dass dieser Artikel besser ist als irgendeiner, den einer von ihnen bis jetzt geschrieben hat.
1 zu 0 für die Republik! Eine sehr gelungene Begrüssung und schöne Herausforderung für den neuen Nebelspalter! Allerdings hat Markus Somm sehr klar gemacht, dass für ihn der Humor nur das Verkaufsinstrument darstellt, um seine libertär-reaktionäre politische Agenda weiter betreiben zu können. Und nicht zufällig steht dort für Somm der Kampf gegen die Europäische Union an oberster Stelle, denn die EU ist der bisher einzig relevante (wenn auch nur mässig überzeugende) Versuch, politische Selbstbestimmung jenseits des Nationalstaates zu etablieren. Ich hoffe deswegen sehr, dass die Republik sich endlich auch diesem Themenfeld und dem Verhältnis der Schweiz zu Europa und der Welt zuwendet. Bisher hatte die Republik zu diesem politische zentralen Thema nichts Tiefgehendes zu bieten.
Herr Liberg stellt klar: Ich bin krötgut!
Sei es, weil der Stürmer Klaus die ganze Nacht sein Trommelfeuer gegen mein Fenster niederprasseln liess. Oder sei es, wegen dieses 50’000 Zeichen-Marsches in Wortwitzgewittern – mir bleibt nur ein müdes Lächeln. Und taube Beine vor lauter Schenkelklopfern.
Eine 1/2 Stunde Memeformat-Witze plus eine weitere 1/2 Stunde ausgeklappte Texte wartete ich auf echte rechte Satire. Und fand nur linke Satire über rechte Satire, die angeblich nur eine Chimäre ist, ein Einhorn, ein Heiliger Gral. Nur die linke ist real-existierend.
Schade nur, dass man fast ein, zwei Jahre damit verbringt, die mitgelieferte Erklärung für die lustigsten Pointen zu lesen. So dass nurmehr ein gezwungenes Lachen entsteht. Aber es handelt sich ja um Meta-Satire und links-liberale Witze sind ja intellektuelle Witze. (Und Intellektuelle lachen auch nicht lauthals, sondern schmunzeln nur, müde.)
Doch wahr bleibt auch: Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Danke dafür!
P.S. So genannte «dreckige Witze» sind ja mit Chauvinismus getränkte Witze. Sind das dann nicht auch «rechte Witze»? Wer «echte» rechte Satire in freier Wildbahn beobachten will, begebe sich auf Safari in 4chan- bzw. 8chan-Foren. Oder auf der anderen Seite des Atlantiks, wo die Redefreiheit absolut gilt. Etwa auf «Babylon Bee» oder auf einschlägigen Verschwörungstheorie-Seiten. (Vielleicht gibt es ja nur in der Schweiz keine echte rechte Satire – aber dies hätte dann mehr mit Humorlosigkeit r*echter Schweizer zu tun als mit der Unmöglichkeit r*echter Satire.)
P.P.S. Verschwörungstheorie als rechte Satire? Dies führt auf folgende Hypothese: Satire funktioniert nur mit klarem Feindbild. Und mit Reduktion auf Klischees. Die Dezision von Freund/Feind ist das Politische schlechthin. Rechte fühlen sich umzingelt von Feinden. Also muss auch rechte Satire existieren. Das Dumme ist nur, dass Dumme rechten Spass, etwa in Form von Verschwörungstheorien, ernst nehmen. Und der Feind nicht mehr nur mit Witzen angegriffen wird, sondern auch mit Fäusten.
P.P.P.S. Was eine halbe Stunde als Late-Night-Show funktioniert hätte, hätte als Text in mundgerechten 5-Minuten-Häppchen (bis zum 18. März) besser funktioniert. So auch hier. Deshalb: Habe fertig.
Danke für diesen Beitrag, Herr Rebosura! Man kann das Dilemma des Artikels auf folgende Formel reduzieren: Satire tritt nach oben, Rechte hingegen treten nach unten (was aber nichts mit Satire zu tun hat). Wenn Rechte beginnen, nun ebenfalls auch noch nach oben zu treten, obwohl sie ja selber dort in der Mehrheit sitzen, und das als Satire verkaufen, ist das wohl vielmehr Teil ihres seit Mitte der 90er Jahren führenden Kampfes gegen den Terror der «Gutmenschen».
Entlarvend die Aussage von Somm im gestrigen Interview: er will mit seinem Blatt die «unzufriedenen Bürgerlichen» abholen. Das ist in der Tat neu: ein Magazin für ressentimentgeladene und verbitterte Leser. Zu bedauern sind jene «Satiriker», die dafür arbeiten müssen oder wollen (funktioniert wohl nur, wenn man selber verbittert ist).
Sie sagen also, rechte Satire ist keine echte Satire. Entweder weil sie nach unten tritt. Oder nach einem eingebildeten oben – weil sie ansonsten sich selbst treten würden. Ich denke aber, es gibt durchaus echte rechte Satire. Doch zuerst müsste man bestimmen, was Satire ist. Nehmen wir Schiller:
In der Satyre wird die Wirklichkeit als Mangel dem Ideal als der höchsten Realität gegenübergestellt.
Und Tucholsky:
Der Satiriker ist ein gekränkter Idealist: Er will die Welt gut haben, sie ist schlecht, und nun rennt er gegen das Schlechte an.
Was jemand als das Schlechte seiner Wirklichkeit empfindet, ist so vielfältig, wie die Positionen vielfältig sein können: Progressive, Konservative, Linke, Rechte, Atheisten, Religiöse usw.
Der beissende Spott ist dabei eine blosse Fortsetzung der Macht-Kritik mit anderen Mitteln.
Nochmals Tucholsy:
Was darf die Satire? Alles.
Doch gibt es die kontingente Norm, ja das Tabu: Satire darf nicht nach unten treten. Im Umkehrschluss heisst dies: Satire soll nach oben treten. Doch: Was ist oben? Was ist unten?
Ist Satire nach unten per se rechte Satire? Ist sie per se keine echte Satire? Oder ist sie einfach nur schlechte Satire? Ja, noch weniger: ein schlechter, weil chauvinistischer Witz?
Aber für Rechte (Bürger, Unternehmer, Politiker) gibt es durchaus «oben», in denen sie selbst nicht (mehrheitlich) sitzt: Der Staat, die Verwaltung, linke Politik, die EU, Medien und Kultur.
Somm spricht hier von «Dekadenzstimmung». Und auch Kulturpessimisten wollen mal sardonisch Lachen. Und warum nicht in einem «Magazin für ressentimentgeladene und verbitterte Leser» (auch wenn ich nicht denke, dass dies so neu ist).
Wer sollen diese Leser (und Leserinnen?) sein? Laut Somm:
Wen ich holen muss, das sind die unzufriedenen Bürgerlichen – Rechtsfreisinnige, die Bürgerlichen in der CVP, konservativere Mitglieder der Grünliberalen – für die will ich etwas machen.
Man fragt sich: Wer sind dann im Unterschied dazu die «Unzufriedenen», die die «Weltwoche» abholt?
Aber ja, die Contradictio liegt an Somms Ziel:
Ich will wieder ein Medium für diesen Filz machen.
Also eine Macht-Kritik für Mächtige (in politischer, ökonomischer und kultureller Hinsicht). Wenn das keine Coincidentia de oppositorum verlangt.
Unterstützt Somm. Konvertiert. Er wird Euch brauchen und besser bezahlen.
Journalisten für die Republik gibts zu Hauf.
Wie Talleyrand einmal stolz sagte: "Ich stehe und sterbe für Frankreich bis zu einer Million!"
Dieser Text erinnert mich an Monty Python‘s Killing Joke (https://youtu.be/prDoDPIpX4E). Dabei geht es um einen Witz, den die Engländer im WW2 erfolgreich als tödliche Waffe gegen die Deutschen einsetzten, die dann mit einer nachgebauten Version des Witzes erfolglos versuchten, zurückzuschlagen. Rechter Humor funktioniert nicht (q.e.d.).
Einmal mehr ein absolutes Glanzstück - dieser Beitrag. Habe mich krumm gelacht :-)
Vielen Dank dafür!
Wobei mir einige der Pointen von Andreas Thiel sehr gefallen haben, muss ich gestehen! Warum überlasst ihr ihn dem Nebelspalter? Manchmal bringt's die Mischung aus 'linkem' und 'rechtem' Humor, wenn man denn unbedingt an diesen klischee-haften Einordnungen festhalten will..
Respekt. «Normale» Satire ist wohl schon so komplex genug zum Schreiben, schliesslich spielt sie so mit den Perspektiven und Meta-Ebenen, um damit humoristisch verpackte, pointierte Aussagen zu machen.
Das dann noch einmal auf einer weiteren Ebene in die Sicht der politischen Rechten zu verpacken und damit gute Witze zu schaffen… Das stelle ich mir unglaublich schwer zu schreiben vor. Stark.
Danke. Am Anfang lief es super harzig. Aber als wir auf den Trichter gekommen waren, die Ängste und Sehnsüchte auf der rechten Seite als Treibstoff zu nehmen, hüpfte das Schreiben nur so voran.
Musste den Staatsspalter zweimal lesen und das braucht Zeit, aber dann konnte ich dafuer zweimal lachen und lauter
Lesen Sie es drei Mal. Die Witze werden mit jedem Mal besser.
Ich bin aus zwei Gründen verwirrt:
Wenn man die bemühte Meta-Ebene mal weglässt, findet man hier einfach einen sehr langen Brei aus sexistischen, rassistischen und banalen Witzchen. Warum schreibt eine
so grossartige Gruppe einen solchen Quatsch?
Viele Leser*innen fanden das wahnsinnig lustig. Ich habe gute Nachrichten für sie: Das Internet voll von dieser Art Witze.
Abgesehen davon: ich verstehe die Absicht dahinter und schätze das (aus meiner Sicht missglückte) Experiment.
Grossartig! Danke.
Egal, ob links oder rechts, politisch korrekt oder bodenlos inkorrekt, es gibt nur eine einzige zulässige Einteilung von Witzen: gute und schlechte.
Gute und schlechte Witze - sie urteilen also moralisch darüber?
Sehr cool geschrieben und ich finde den Teil stark den die Rechte der linken vorwirft: "Denn linke Politik war von Anfang an ein Aufstand gegen die Wirklichkeit – um diese zu verändern. Kein Wunder, sinnt die Wirklichkeit auf Rache." Dabei ist die Wirklichkeit auch nur das, was wir entscheiden, was sie darstellen soll und die rechts-konservativen sind dieser "Wirklichkeit" immer hinterher, da ihre Position dann am stärksten wird, wenn die Wirklichkeit sie längst eingeholt hat. Cooler Artikel!
Noch was: Wieso scheinen eigentlich alle anzunehmen, dass Constantin Seibt links sei? Ich kann das bisher nicht sehen in dem, was er schreibt ... Beissenden Spott, ja. Und meist besser als hier grad. Aber links? Eher ein personifiziertes Verwirrspiel; scheint mir.
Aber, aber. Da schreibt unser Islam-Schwadroneur Thiel einen halbwegs sozialkritischen Beitrag und gleich wird ihm unterstellt, es gehe ihm nicht um die Besserstellung des Gesundheitspersonals. Dass Thiel die implizite Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen nicht an die Kantone richtet, sondern dem Bundesrat an den Karren fährt, ist aus Rechter Sicht konsequent, hat man sich doch gerade so kommod auf die Berset-Diktatur eingeschossen. Aus rechts-satirischer Sicht alles richtig gemacht.
Danke Patti Basler und Co.
Endlich ein Text, der mich nicht mehr daran zweifeln lässt, dass meine Aboerneuerung der Republik und Kündigung des Nebelspalters eine K. Entscheidung war!
Ayn Rand ist phänomenal. <3
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