«Challenge Accepted»-Newsletter

Gute Nachrichten, schlechte Nachrichten

22.05.2023

Teilen

Liebes Klimalabor-Mitglied

Die erste schlechte Nachricht: Bei der Republik herrschen turbulente Zeiten. Wir haben uns im letzten Jahr mit zu vielen verschiedenen Projekten über­nommen und auf eine zu ambitionierte Wachstums­strategie gesetzt, was uns in eine schwierige finanzielle Lage gebracht hat. Deshalb mussten wir mehrere Menschen entlassen.

Die gute Nachricht: Das Klima­labor ist nicht betroffen. Das Team ist weiterhin voll besetzt und motiviert, bis im Sommer ein neues publizistisches Projekt auf die Beine zu stellen, das Ihren Bedürfnissen gerecht wird.

Die zweite schlechte Nachricht: Wir können das Klima­labor nur dann weiter­führen, wenn wir bis August mindestens 250’000 Franken auftreiben.

Die Zukunft des Projekts ist also nicht gesichert.

Wir arbeiten aber daran, das zu ändern.

50’000 Franken hat das Klima­labor bereits über neue Mitgliedschaften, Spenden und einen ersten Stiftungs­beitrag eingenommen. Um die restlichen Mittel zu decken, ist das Team mit weiteren Stiftungen in Kontakt, die Interesse bekundet haben. Definitive Zusagen gibt es aber noch keine.

Während wir uns um die Finanzierung kümmern, arbeiten wir parallel an der Produkt­entwicklung, gemeinsam mit Kolleginnen aus allen verschiedenen Bereichen im Haus. Bis Mitte Juni wollen wir eine Vorstellung davon haben, was aus dem Klima­labor hervor­gehen soll – mit welchem zusätzlichen Angebot wir künftig der Klima­krise gerecht werden können.

Diese Woche haben wir uns für einen ersten Prototyp entschieden, der haupt­sächlich Ihrem Bedürfnis nach Zuversicht, aber auch nach Austausch gerecht werden soll. Viel verraten können wir noch nicht, da die Idee bisher nur auf Post-its existiert. Wir arbeiten nun daran, diesen rohen Prototyp zu einem Produkt zu formen, das Sie begeistern wird.

Wie gross gerade das Bedürfnis nach einer konsequenten, aber auch sachlichen Auseinander­setzung ist, wurde uns noch einmal bestätigt, nachdem die Republik ein Interview mit drei Klima­aktivistinnen veröffentlicht hatte, die sich am Gotthard auf die Strasse geklebt hatten. Noch selten wurde über einen Artikel der Republik so fleissig debattiert. Neben dem Gespräch lohnt es sich deshalb, auch die Kommentare im Dialog zu lesen.

Was uns gerade am meisten umtreibt

  • Mike Tyson, der Boxer, hat einmal gesagt: «Jeder hat einen Plan, bis er eins auf die Fresse bekommt.» Das Klimalabor läuft zum Glück weiterhin nach Plan – sogar viel besser, als wir das ursprünglich erwartet haben. Aber wir sind uns sehr bewusst, dass sich das jederzeit ändern kann: Was, wenn uns die Finanzierung nicht gelingt? Die Produkt­idee uns gefällt, aber von Ihnen gehasst wird? Bald wissen wir mehr.

  • In den vergangenen Wochen haben wir in drei Online­events darüber gesprochen, wie man mit Kindern über die Klimakrise spricht, in der beruflichen Laufbahn möglichst viel fürs Klima bewirken kann und was der oder die Einzelne in einer globalen, systemischen, komplexen Krise tun kann. Gerne würden wir das Format künftig noch einmal erweitern. Über welche Fragen würden Sie gerne mit anderen sprechen? Melden Sie sich bei uns: klimalabor@republik.ch

Was uns anderswo gefallen hat

  • Wasserstoff, Kernfusion, carbon capture – immer wieder werden einzelne Technologien als magische Lösung für die Klimakrise angepriesen – meist von Leuten, die Lösungen ausbremsen wollen, die bereits jetzt breit verfügbar sind. «Kraut­reporter» widmet diesen «Zauber­technologien» eine Serie und geht einer nach der anderen auf den Grund: Was können wir wirklich von ihnen erwarten? Zum Start: Wasserstoff.

  • Fokus Hitzestadt: Die Kolleginnen vom Stadt­magazin «Tsüri» beschäftigen sich den ganzen Mai mit den Auswirkungen des Klima­wandels auf die Stadt Zürich, mit Artikeln und Veranstaltungen. Am 24. Mai gibt es eine Pitch-Night: 7 Expertinnen präsentieren in je 7 Minuten Lösungs­ansätze für eine Stadt, die für Wetter­extreme besser gerüstet ist.

  • Ein faszinierendes Beispiel, wie durch einen minimalen Eingriff Verhaltens­änderungen erzielt werden können: In nur einem Jahr sank der Verbrauch von Plastik­beuteln in Schweizer Super­märkten um 84 Prozent – 350 Millionen Beutel wurden eingespart. Wie? Durch eine winzige Gebühr von 5 Rappen.

Wir wünschen einen guten Wochenstart und bis bald.

Liebe Grüsse
Ihre Klimalabor-Crew: David Bauer, Elia Blülle, Theresa Leisgang


PS: Alles zum Klimalabor und wie Sie sich aktuell einbringen können, finden Sie auch jederzeit unter republik.ch/klimalabor.

PPS: Das Klimalabor steht allen offen. Wir freuen uns, wenn Sie Freundinnen und Bekannte ins Klima­labor einladen. Teilen Sie diesen Link mit ihnen oder nutzen Sie dieses Formular.

PPPS: Das Klimalabor lebt vom Austausch mit Ihnen. Wenn Sie Fragen haben, uns etwas mit auf den Weg geben wollen – melden Sie sich gerne bei uns. Sie können ganz einfach auf diese E-Mail antworten oder uns jederzeit an klimalabor@republik.ch schreiben.

(Illustration: Cristina Spanò)