Guten Tag
Heute werfen wir einen ersten kritischen Blick auf ein Versprechen, das wir abgegeben haben. Und wir laden Sie ein, Menschen kennenzulernen, die für ihren Einsatz mehr Aufmerksamkeit verdienen. Dazu gleich mehr.
Wir befinden uns noch immer in der Startphase des Klimalabors. Bis im Sommer wollen wir gemeinsam mit Ihnen eine klare Vorstellung entwickeln, wie wir Journalistinnen, und wir als Republik, in der Klimakrise einen Unterschied machen können.
Ab März wird es konkret – dann werden wir den Schwerpunkt auf die Frage legen, welche Bedürfnisse Sie haben und was Ihnen ganz praktisch weiterhelfen würde, mit der Klimakrise umzugehen. Bis dann ist weiterhin unser Ziel, so viele Menschen wie möglich zusammenzubringen. Und Anregungen für eine hoffnungsvolle, lösungsorientierte Grundhaltung zu liefern.
Dazu gehört, dass wir uns eine Zukunft voller Möglichkeiten vorstellen, eine Zukunft, die wir mitgestalten können: durch eine virtuelle Zeitreise ins Jahr 2083 oder durch Denkanstösse wie jene von Rebecca Solnit.
Dazu gehört auch, dass wir bei allen düsteren Prognosen nicht jene Entwicklungen übersehen, die uns Hoffnung geben können: etwa die Geschichte, wie wir die Ozonschicht repariert haben.
Hier knüpfen wir gleich an: Hinter jeder positiven Entwicklung stehen Menschen, die sich besonders ins Zeug legen und andere mitreissen. Menschen, die auf ihre Art den Wandel vorleben. Auf allen Ebenen der Gesellschaft, überall auf der Welt.
Diese Menschen wollen wir kennenlernen.
Erzählen Sie uns von Leuten, die Sie inspirieren. Und lassen Sie sich von den Antworten anderer inspirieren.
Diskutieren Sie mitWas uns seit dem letzten Newsletter klarer geworden ist
Wir sind gestartet mit dem Vorsatz und dem Versprechen, ein diverses Klimalabor aufzubauen, in dem Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten zusammenfinden, sich gegenseitig inspirieren und herausfordern. Denn nur so können wir einen Journalismus entwickeln, der wirklich alle anspricht. Nun ist es Zeit für eine erste Zwischenbilanz.
In über 500 Gemeinden und Städten in der Schweiz, Deutschland und Österreich gibt es bereits Menschen, die beim Klimalabor mitmachen. Ein Drittel lebt in grossen Städten, ein Drittel in kleineren Städten und Vorortgemeinden, ein Drittel schliesslich in ländlichen Gemeinden und Agglomerationen. Diese Verteilung ist breiter, als wir es erwartet hätten.
60 Prozent sind Männer, 37 Prozent Frauen, 3 Prozent beschreiben sich anders («genderqueer», «non-binär beziehungsweise irrelevant», «weiblich gelesen aufgewachsen» …). Das ist uns noch etwas zu männerlastig.
Zwischen der jüngsten und der ältesten Person im Klimalabor liegen 72 Jahre Lebenserfahrung. Das Durchschnittsalter liegt bei 45 Jahren. Die derzeit grösste Gruppe bilden die 30- bis 40-Jährigen. Das ist jünger als das Publikum der meisten Medien (inklusive der Republik). Wir wollen aber noch mehr Menschen unter 30 Jahren und besonders unter 20 Jahren erreichen.
All diese Zahlen sind mit einer gewissen Unsicherheit behaftet: Nur etwa jede vierte Person hat Angaben zu Geschlecht, Alter und Wohnort gemacht. Wenn Sie nicht dazugehören, freuen wir uns, wenn Sie das nachholen und uns so ein repräsentativeres Bild ermöglichen.
Was heisst das nun? Wir sind auf gutem Weg, tatsächlich ein diverses Klimalabor aufzubauen. Wir müssen uns aber weiter anstrengen, um mehr junge Menschen, mehr Frauen und non-binäre Menschen, mehr Leute ausserhalb der Schweiz anzusprechen. Und natürlich müssen wir Diversität auch über die Dimensionen Alter, Geschlecht, Wohnort hinaus sicherstellen. Sie können uns dabei helfen:
Freundinnen und Bekannte einladenWas uns anderswo gefallen hat
«Wir müssen es Menschen erleichtern, ihr Leben zu retten» – ein lesenswertes Interview mit der britischen Klimajournalistin Gaia Vince über ein Thema, das im Zusammenhang mit der Klimakrise oft zu kurz kommt: Migration.
Ein kleines Porträt des Jahres 2050 – die NZZ über das vermeintlich ideale Zukunftsjahr: «Es liegt genug nah in der Zukunft, um noch etwas mit der Gegenwart zu tun zu haben. Und es liegt genug fern in der Zukunft, um nicht zu viel mit der Gegenwart zu tun zu haben.»
Die «Washington Post» hat eine neue Kolumne gestartet. Der «Climate Coach» gibt konkrete Tipps im Umgang mit der Klimakrise. In der ersten Ausgabe geht es um veraltete Vorstellungen, wie man im Haushalt Energie sparen kann.
Liebe Grüsse
Ihre Klimalabor-Crew: David Bauer, Elia Blülle, Theresa Leisgang
PS: Alles zum Klimalabor und wie Sie sich aktuell einbringen können, finden Sie auch jederzeit unter republik.ch/klimalabor.
PPS: Am besten tragen Sie es sich in den Kalender ein: Am Montag, dem 27. Februar, bringen wir das Klimalabor live auf die Bühne – im Kraftwerk in Zürich, ab 19 Uhr. Wir hoffen, Sie sind dabei, wenn wir gemeinsam der Frage nachgehen: Was tun angesichts der monumentalen Herausforderungen?
PPPS: Das Klimalabor lebt vom Austausch mit Ihnen. Wenn Sie Fragen haben oder uns etwas mit auf den Weg geben wollen – melden Sie sich gerne bei uns. Sie können ganz einfach auf diese E-Mail antworten oder uns jederzeit an klimalabor@republik.ch schreiben.
(Illustration: Cristina Spanò)