Aus der Redaktion

«Einfacher geht es fast nicht»

Wärmende Kochrezepte aus der Community – simpel in der Zubereitung, aber nicht im Geschmack. Und eine Klarstellung.

Von Lucia Herrmann, 14.11.2022

Vorgelesen von Danny Exnar
0:00 / 5:51

Mit dem Newsletter «Winter is coming» wollen wir Sie durch die kalte Jahres­zeit begleiten und dafür sorgen, dass Sie die laufenden Krisen im Blick behalten, ohne sich von der Masse an Informationen erschlagen zu fühlen. Und wir möchten dazu beitragen, dass Sie trotz all der Krisen die helleren Dinge des Lebens nicht vergessen.

Gutes Essen zum Beispiel.

Da die aktuelle Zeit schon kompliziert genug ist, haben wir Ihnen am vergangenen Montag ein einfaches Koch­rezept empfohlen. Eine Gemüse­suppe, die wärmt, gesund ist und bei der man nicht viel falsch machen kann.

Ausserdem fragten wir: Haben Sie ein besseres Rezept für wärmendes Essen für Leute mit beschränkten Koch­kenntnissen?

Und das hatten Sie! Hier eine Auswahl.

Fünf Koch­ideen und Tipps für Faule und Eilige

  • Lachsfilets in Schnittlauch­rahm, oder in den Worten der Leserin: «Ein echt leckeres Rezept, das noch dazu in Windes­eile gekocht ist.» Ihr ergänzender Tipp dazu: «Reis in Bouillon kochen und Zitronen­schale beigeben.»

  • Polenta: «Eine Option für Koch­banausen oder -faule: Polenta ist billig, nahrhaft und sehr einfach zuzubereiten», schreibt uns ein Leser und erklärt: «Es braucht nur (Bio-)Polenta­mehl, Wasser, Salz und einen oder zwei Arme, die dauernd rühren (30 bis 40 Minuten, demnach Fitness inklusive) – und natürlich etwas Energie. Dazu passen Gorgonzola (braucht keine Vorbereitung) oder Luganighetta (dünne Tessiner Wurst, meistens in Ringform angeboten – einfach anbraten und allenfalls mit Marsala ablöschen). Einfacher geht es fast nicht. Und was von der Polenta übrig bleibt, kann an einem anderen Tag – in Scheiben geschnitten – angebraten werden und beispiels­weise mit zwei Spiegel­eiern (das ist nun wirklich keine HexerEI) garniert werden …»

  • Ein kanadischer Linsen­eintopf, zu dem der Leser hinzufügt: «Wichtig: zwei Äpfel nehmen oder gar mehr, wenn mehr Personen bekocht werden. Und die Rosinen nicht weglassen.» Und auch hier ein Hinweis: «Wir kochen es vegetarisch, lassen das Fleisch einfach weg, und es ist genauso gut!»

  • Und für alle, deren Küche ganz ohne tierische Zutaten auskommt, empfiehlt eine Leserin: «Mein Tipp für zwei wirklich tolle winterliche Eintöpfe – vegan und trotzdem nicht übermässig fancy: Eine herbstliche Kürbis­suppe und ein Basis­eintopf, der immer gelingt.»

Die Sache mit der «winterlichen» Gemüse­suppe

Und wenn Sie doch die von uns verlinkte Suppe kochen möchten, dann müssen wir hier etwas klarstellen. Wie eine aufmerksame Leserin feststellte, hatten wir die Bezeichnung «Winter­gemüse» wohl etwas sehr weit gefasst.

Weder Stangen­sellerie noch Fenchel und erst recht nicht Tomaten sind Winter­gemüse! Nicht mal in Italien überall. Vielleicht nicht gerade ein italienisches Rezept empfehlen.

Nördlich der Alpen gedeiht so was in den Winter­monaten nur in geheizten Treib­häusern, und Fenchel und Stangen­sellerie lassen sich auch nicht länger ohne spezielle Kühl­lager für den Verkauf lagern. Siehe Strom- und Energie­krise.

Leserin R. P.

Wahre Worte, die wir uns zu Herzen genommen haben. Falls auch Sie sich nicht genügend gut mit der Saisonalität von Gemüse und Früchten in der Schweiz auskennen, aber gerne mehr dazu wüssten: Vom WWF gibt es eine übersichtliche Tabelle dazu.

Apropos Strom- und Energie­verbrauch. Eine andere Newsletter-Abonnentin ist das Suppen­rezept Schritt für Schritt durch­gegangen und hat einiges an Optimierungs­potenzial gefunden: das Wasser für die Bouillon im Wasser­kocher erhitzen, Speck ohne Öl braten (ist schon genug Fett dran), das Gemüse in einem Dampf­kochtopf garen (reduziert die Kochzeit), den Käse direkt in die Suppe geben (schmilzt in der heissen Flüssigkeit).

Das Gratinieren dieser Suppe wie im Rezept vorgesehen ist energetisch gerechnet nur sinnvoll, wenn gleichzeitig eine Wähe, eine Pizza oder andere Verwendung des Ofens mitläuft.

Man könnte ja einen Rest der Suppe auf diese Weise zubereiten, ich würde dann aber gleich noch Brot­scheibchen auf die Ober­fläche in die Suppe setzen, mit Käse und eventuell Tomaten belegen und gratinieren.

Den Sättigungs­wert steigern kann man durch die Zugabe von gekochten Hülsen­früchten wie den grossen Soisson­bohnen, roten Kidney­bohnen, Kicher­erbsen oder den schon erwähnten Kartoffel­würfeln. Eher nicht Linsen, diese trüben die Suppe ein, was hier schade wäre.

Leserin V. K. E.

Wieder etwas gelernt.

Danke fürs aufmerksame Lesen und Mitdenken – und egal für welches Rezept Sie sich entscheiden: En Guete!