Wir laden zur Debatte über Misogynie und Literatur
Die Autorin Nicole Seifert schreibt gegen die Männerdominanz der Szene an. Und Ivna Žic schrieb sich aus dem Stand in die vorderste Reihe der Schweizer Gegenwartsliteratur. Beide sind zu Gast im nächsten Literatur-Salon am 28. September.
Von Daniel Graf, 21.09.2021
Nicole Seifert hatte irgendwann genug. Weil der Literaturbetrieb noch immer ausgesprochen männerlastig ist, hat sie vor gut drei Jahren beschlossen, fürs Erste nur noch Bücher von Autorinnen zu lesen. Auf ihrem Blog und in deutschsprachigen Medien schrieb sie über ihre Lektüren und über Misogynie in der Literaturszene – und hat nun all die Debatten zum Thema in einem soeben erschienenen Sachbuch gebündelt (hier unser Text zum Buch und zur Diskussion):
Nicole Seifert: «Frauen Literatur. Abgewertet, vergessen, wiederentdeckt». Kiepenheuer & Witsch, Köln 2021. 224 Seiten, ca. 27 Franken.
Über dieses Buch möchten wir beim kommenden «Salon der Republik» diskutieren – gemeinsam mit der Autorin sowie mit der Schriftstellerin und Regisseurin Ivna Žic, die mit ihrem Debütroman «Die Nachkommende» 2019 sowohl für den Schweizer wie auch für den Österreichischen Buchpreis nominiert war. Beide Gäste reden mit dem Salon-Team (Barbara Villiger Heilig, Daniel Binswanger, Daniel Graf) über Nicole Seiferts Buch und werfen auch einen Blick auf die literatursoziologische Studie «Schreiben» der Basler Wissenschaftlerin Carolin Amlinger.
Achtung: Weil das Cabaret Voltaire renoviert wird, gastieren wir dieses Mal im Zürcher Literaturhaus, und zwar am Dienstag, 28. September, um 19.30 Uhr.
Der Eintrittspreis beträgt 14 Franken, für Republik-Abonnentinnen und Mitglieder des Cabaret Voltaire 8 Franken. Tickets können Sie direkt über die Website des Literaturhauses beziehen.
Bitte beachten Sie das aktuelle Schutzkonzept des Literaturhauses Zürich.
Wichtig: Die Veranstaltung wird dieses Mal nicht wie bisher als Podcast nachzuhören sein. Überhaupt wird sich beim «Salon der Republik» einiges ändern.
Die Veranstaltung im September wird die letzte sein in dieser Form, danach pausieren wir – und konzipieren neu. Wir möchten das Format nämlich in Zukunft flexibler gestalten: bei der Besetzung, bei der Wahl der Orte, beim zeitlichen Rhythmus und nicht zuletzt auch bei den Kunstgattungen über die Literatur hinaus.
Es wird also, bis auf weiteres, ein Finale am 28. September. Seien Sie dabei – wir freuen uns auf Sie!