Schweizer Gütesiegel für ethische Tech – «lächerlich» oder «erstrebenswert»?
Der Schweizer Versuch, ein «Digital Trust»-Label zu entwickeln, sorgt für ein anregendes Streitgespräch in der vierten Folge des Republik-Tech-Podcasts. Viel Vergnügen.
Von Adrienne Fichter und Nicolas Zahn, 09.03.2020
Vor wenigen Wochen hat Bundesrat Ueli Maurer eine Initiative für digitale Ethik lanciert und die Entwicklung eines «Digital Trust»-Labels verkündet, einer Art Gütesiegel für die Datenwirtschaft. Damit soll sichergestellt werden, dass ethische Grundsätze im Zentrum der digitalen Entwicklung stehen. Eigentlich eine gute Sache. Oder nicht?
Müsste die Schweiz nicht in Sachen netzpolitischer Regulierung zuerst einige Hausaufgaben erledigen? Und wo bleibt die Zivilgesellschaft in der Ethikdebatte? Ist die Schweiz angesichts der Cryptoleaks überhaupt glaubwürdig als Botschafterin für vertrauenswürdige Technologien? Ja, glaubt Nicolas Zahn. Naja, meint Adrienne Fichter.
Die beste Voraussetzung für ein anregendes Streitgespräch.
Einführung: Was ist die Crypto-Affäre schon wieder ganz genau? – 1:19
Was ist das «Digital Trust»-Label, und wer steckt dahinter? – 3:30
Die Kritikpunkte am geplanten Gütesiegel – 8:00
Der Widerspruch zur Kritik – 8:50
Warum die Schweiz zuerst ihre Hausaufgaben machen muss – 11:28
Der Nachrichtendienst und seine weitreichenden Befugnisse – 17:38
Technologieneutralität und die Digitalpolitik der EU – 23:12
Nicolas Zahn studierte Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen. Seinen Schwerpunkt legt er auf die Schnittstelle Technologie und Politik. Er ist zudem Mitgründer der Operation Libero sowie Mitglied der Thinktanks reatch und foraus. Zahn arbeitet bei einer Schweizer IT-Beratung.
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