Die gefährlichste Frau der Schweiz?
Man nennt sie die Parkhausmörderin. Aber was, wenn sie keine Mörderin ist?
05.11.2019
Nur wenige Kriminalfälle haben so viel Aufsehen erregt wie jener der sogenannten Parkhausmörderin Caroline H.
Am 18. Dezember 2001 verurteilt das Obergericht Zürich die damals 28-jährige Frau zu einem lebenslangen Freiheitsentzug und verhängt als Massnahme die anschliessende Verwahrung. Das Gericht urteilt: Caroline H. hat 1991, kaum volljährig, im Urania-Parkhaus in Zürich eine 29-jährige Frau erstochen, die gerade ein Festkleid abgeholt hatte; 1997 brachte sie eine 61-jährige Passantin beim Chinagarten um, die zufällig vorbeispazierte; 1998 versuchte sie eine 76-jährige Buchhändlerin zu töten. Hinzu kommen über 50 Brandstiftungen und weitere Delikte.
Bei keinem Tötungsdelikt hatten die Ermittler irgendwelche verwertbaren Spuren gefunden. Anklage und Urteil fussen einzig auf den Geständnissen von Caroline H.
Aber kaum ein Beweis ist so fehleranfällig wie das nackte Geständnis.
Vor vier Jahren begann sich Reporter Carlos Hanimann mit der Frage zu beschäftigen: Ist Caroline H. tatsächlich eine Mörderin?
Bei seinen Recherchen traf er sich mit rund fünfzig Informantinnen – mal ablehnenden, mal redseligen, mal angsterfüllten. Hanimann las sich durch öffentliche und geheime Akten und glaubte mehr als einmal, dass er nie wieder aus der Sackgasse rausfinden werde.
Dies ist das Protokoll seiner Spurensuche.
Die Serie ist auch in einer vorgelesenen Version verfügbar.
Folge 3
Hugentoblers Theorie
Caroline H. legte in einem früheren Verfahren ein falsches Geständnis ab. Der Informant lüftet sein Geheimnis. Und ein Anwalt bekommt kalte Füsse.
Folge 4
Fantasie und Wirklichkeit
Wem Caroline H. von ihren Mordträumen erzählte. Wie die Polizei sie überführte. Und warum man an den Geständnissen von Caroline H. hätte zweifeln können.
Folge 5
Handwerker X
Caroline H. will nicht reden. Ihr Anwalt hat möglicherweise einen Interessenkonflikt. Und was sagt eigentlich der Mann, der als Täter verdächtigt wurde?
Carlos Hanimann: «Caroline H. – Die gefährlichste Frau der Schweiz?» Klappenbroschur, Echtzeit-Verlag, Basel, 88 Seiten, 27 Franken, 24 Euro